Kennt ihr das Gefühl, wenn ein neues Tool so selbstbewusst daherkommt, dass man sich denkt: Na, das schau ich mir jetzt erst recht mal an? So ging’s mir mit Fellou, dem angeblich „ersten agentischen Browser der Welt“. Ein Browser, der eigenständig denkt, klickt, recherchiert und sogar ganze Workflows ausführt – klingt nach Zukunftsmusik? Ist aber schon Realität.

Wir haben Fellou getestet. Und sagen es mal so: Chrome fühlt sich jetzt ein bisschen… analog an.
Was ist ein „Agentic Browser“?
Ein klassischer Browser – Chrome, Firefox, Safari – ist ein Werkzeug. Du gibst etwas ein, klickst dich durch Tabs, kopierst, pastest, tippst. Fellou ist dagegen mehr so dein persönlicher Digital-Butler mit KI-Hirn: Du sagst ihm, was du willst, er erledigt es. Komplett eigenständig. Und zwar nicht mit ein bisschen ChatGPT-Charme, sondern mit einem vollen Satz Automatisierungsfunktionen im Hintergrund.
Beispiel gefällig?
„Plane ein langes Wochenende in Willingen für 2 Erwachsene mit Baby. Anreise Freitagmittag, Rückfahrt Montag. Budget: 500 €. Inklusive Unterkunft, Freizeitaktivitäten und Restauranttipps.“


Fellou liefert: Routenplanung, Hotels, Spartipps, sogar einen Zeitplan. Alles automatisiert, visuell aufbereitet, direkt im Browser.

Die Kernfunktionen im Überblick
Fellou vereint mehrere KI-Features in einem Browserfenster – und zwar ohne, dass du zwischen Tools springen musst:
- Website-Fragen und Antworten
- Du surfst eine Website an, stellst im Seitenfenster Fragen dazu – und bekommst direkt strukturierte Antworten, Zusammenfassungen oder Übersetzungen.
- Workflow-Ausführung
- Fellou kann Dinge tun. Richtig tun. Du willst ein GitHub-Repo erstellen, eine E-Mail formulieren oder ein LinkedIn-Posting vorbereiten? Fellou übernimmt Klicks, Logins, Formularausfüllung – alles automatisch.
- Tiefensuche
- Recherche-Aufgabe? Fellou durchkämmt gleichzeitig über 40 Plattformen – von Reddit bis zu wissenschaftlichen Datenbanken – und bastelt dir daraus einen zusammenhängenden Bericht.
- Berichtserstellung
- Stichwort „Executive Summary“: Fellou generiert vollständige Reports – mit echten HTML-Seiten, die du sogar teilen kannst.
- Multi-Tasking
- Das Ganze läuft in einem „Schattenfenster“, während du weiterarbeiten kannst. So wie ein echter Assistent im Hintergrund.
Mein Test: Reiseplanung nach Willingen
Ich habe Fellou folgenden Prompt gegeben:
„Plane ein langes Wochenende in Willingen für 2 Erwachsene mit Baby. Anreise Freitagmittag, Rückfahrt Montag. Budget: 500 €. Inklusive Unterkunft, Freizeitaktivitäten und Restauranttipps.“
Daraufhin startete Fellou in einem sogenannten Schattenfenster die Arbeit – ohne mein restliches Browser-Erlebnis zu stören. Es durchforstete Reiseplattformen, Bewertungsseiten und lokale Anbieter, holte sich Wetterdaten, kalkulierte Preise und erstellte einen strukturierten Reiseplan.
Nach knapp vier Minuten hatte ich:
- einen Unterkunftsvorschlag mit Babybett und Frühstück
- Ausflugstipps für Familien (Ettelsberg-Seilbahn, Wildpark, Sommerrodelbahn)
- Restaurantempfehlungen mit Hochstuhl-Angabe
- eine geschätzte Kostenaufstellung (Unterkunft: 340 €, Essen: 120 €, Aktivitäten: 35 €)
Das Ganze kam als sauber formatierte Webseite, teilbar, speicherbar, auf Wunsch sogar als Report mit HTML-Vorschau.
Die Technik unter der Haube
Fellou ist kein einfaches Chatbot-Overlay – sondern eine hochautomatisierte Plattform mit richtig Power:
- Deep Action Automation: Spracheingabe wird in echte Klicks & Eingaben umgesetzt
- Parallele Recherche auf 43 Plattformen, inkl. passwortgeschützter Inhalte
- Lokale Verarbeitung: Alles bleibt auf deinem Rechner, wenn du’s willst
- AES-256-Verschlüsselung und Hardware-Attestierung für maximale Sicherheit
- 1.400+ Operationen auf 78 Plattformen – also eine Menge Automatisierungspower
Und das Beste: Authentifizierungen und Formulare merkt sich Fellou über Sitzungen hinweg. Du kannst also mehrstündige Projekte planen, ohne ständig alles neu eingeben zu müssen.

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Ein Wort zum Thema Logins und Datenschutz
Um bestimmte Aufgaben auszuführen, benötigt Fellou Zugang zu deinen Konten – etwa Booking, Google Kalender oder E-Mail. Ich habe meine Anmeldedaten direkt im Tool hinterlegt. Laut Anbieter werden diese lokal verarbeitet, AES-256 verschlüsselt und nie ohne ausdrückliche Zustimmung in der Cloud gespeichert.
Trotzdem: Ob man das möchte, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Für mich war der Komfortvorteil in diesem Fall größer als das mögliche Risiko.
Aber was kostet der Spaß?
Fellou arbeitet mit einem Credit-System. Jede Aktion (Recherche, Workflow, Bericht) verbraucht Credits.
Die Willingen-Planung hat bei mir keine 100 Credits gekostet. 1 Credit ≈ 0,01 $ → Also: 480 Credits ≈ 1 $ für eine komplette, personalisierte Reiseplanung.
Zum Start gibt’s 5.000 Gratis-Credits. Danach kann man Pakete kaufen (z. B. 2.000 Credits für 20 $, 5.000 für 50 $). Praktisch: Wenn dein Kontostand unter 2.000 fällt, bekommst du jeden Monat automatisch wieder die 2.000 Credits aufgefüllt.

Und sonst so?
Derzeit ist Fellou in einer geschlossenen Beta. Zugriff gibt’s nur mit Einladungscode – aber die Warteliste ist offen und meistens bekommt man recht schnell Zugang. Bis vor Kurzem war die App nur für macOS verfügbar, mittlerweile gibt’s auch eine Windows-Version.
Aber Achtung: Fellou ist kein Spielzeug. Die Plattform ist gemacht für Menschen, die komplexe Aufgaben automatisieren und Zeit sparen wollen – zum Beispiel im Research, in der Content-Produktion oder im Projektmanagement. Und sie funktioniert. Beeindruckend gut.
Fellou ist mehr als ein neuer Browser. Es ist ein neues Konzept: der Agentic Browser.
Ein KI-Assistent, der nicht nur schreibt, sondern auch handelt. Der für dich klickt, recherchiert, organisiert – und das alles sicher, schnell und intelligent.
Wir glauben: Das ist nicht nur ein Tool. Das ist ein Blick in die Zukunft digitaler Arbeit.
Eure Rookies,
Niklas & Jan







